
Schaeffler Paravan auf der IAA-Transportation 2022
Space Drive als Schlüsseltechnologie für autonome Fahrzeuganwendungen
Logistikketten optimieren, Fahrer entlasten, Umwelt schonen, Kosten reduzieren: Die Transport- und Logistikbranche wird sich in den kommenden Jahren gravierend wandeln. Dieser Prozess wird deutlich schneller von statten gehen als im Bereich PKW oder Individualverkehr. Gefragt sind dabei vor allem verlässliche Lösungen, um die Fahrzeuge der Zukunft neu zu gestalten. Da sind innovative Technologien unerlässlich, welche die Funktionalität aufweisen, um diese Konzepte auch technisch zu realisieren. Genau hier setzt Schaeffler Paravan mit dem Fahr- und Lenksystem Space Drive an.
„Die Bereiche Logistik, Spezialfahrzeuge und Landwirtschaft sind für die Einführung autonomer Fahrsysteme besonders prädestiniert und stellen einen bedeutenden Wachstumsmarkt dar, der weiter Fahrt aufnehmen wird“, sagt Roland Arnold, CEO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH &Co. KG; der das Space Drive System bereits vor 20 Jahren aus der Behindertenmobilität heraus entwickelt hat. „Ein autonom fahrender LKW wird in Zukunft keine mechanische Lenksäule mehr benötigen, wenn die Signale beispielsweise von einem ADAS-System – durch künstliche Intelligenz der verschiedenen Sensorsysteme – gesteuert werden.“

Steer-by-Wire-System Space Drive auf dem Weg in die Serie
Space Drive 3 AddOn steht für den Einstieg in die Serienfertigung. Das Drive-by-Wire System entspricht den allgemeinen Standards und Normen der Automobilindustrie. Das redundante System setzt auf ein durchgängiges Sicherheitskonzept für Fahrzeuge mit funktionaler Sicherheitsrelevanz, entwickelt nach dem ASPICE Prozess, auf. Zudem wird es die höchsten Anforderungen nach dem Sicherheitsstandard ISO 26262 erfüllen und kann damit den Homologationsprozess neu zu entwickelnder Fahrzeugkonzepte deutlich unterstützen. Automobilhersteller profitieren von maximaler Skalierbarkeit bei gleichzeitig größtmöglichem Spielraum für modell- und fahrzeugspezifische Individualisierungen. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Steer-by-Wire in der Großserie, sowohl für Straßenfahrzeuge (PKW wie LKW) als auch für People Mover oder für Fahrzeuglösungen zum Betrieb in Industrieanlagen, beispielsweise Häfen, Logistikzentren oder Flughäfen.
Das AUTOSAR-basierte System ermöglicht zudem eine direkte Anbindung an die Fahrzeugelektronik sowie Kommunikations- und Netzwerkarchitektur. Ein enormer Mehrwert mit Blick auf die Integration bereits existierender Fahrassistenzsysteme. Space Drive 3 AddOn ist für die Kleinserie von bis zu 5.000 Fahrzeugen konzipiert und stellt die Grundlage für die zukünftige integrierte Großserienlösung dar. Das Steuergerät und die Software bieten eine wichtige Plattform für die weitere Entwicklung.
Ein autonom fahrender LKW wird in Zukunft keine mechanische Lenksäule mehr benötigen, wenn die Signale beispielsweise von einem ADAS-System – durch künstliche Intelligenz der verschiede-nen Sensorsysteme – gesteuert werden.
Breite Anwendungsfelder im Nutzfahrzeugbereich
Konzepte und Anwendungen im Bereich von Logistikhöfen und Dienstleistern in abgegrenzten Bereichen sind neben Anwendungen im Personen- und Nahverkehr bereits heute gefragt, um tragfähige Geschäftsmodelle zu realisieren. Durch die Kostenersparnis ergeben sich interessante Wettbewerbsvorteile. Autonome Shuttle-Lösungen auf Flughäfen oder Messen sind weitere interessante Anwendungsbereiche. „Mit Space Drive 2 haben wir bereits heute ein straßenzugelassenes Drive-by-Wire System mit sehr breiten Einsatzmöglichkeiten, das sich optimal für die Nachrüstung eignet. Durch die vielfältigen Schnittstellen sind wir bei der Anpassung völlig flexibel“, sagt Rolf Gramenske, Leiter Technischer Vertrieb und zuständig für die Projektrealisierung beim Kunden. Speziell der Nutzfahrzeugbereich ist für die Nachrüstlösung prädestiniert. „Spezialfahrzeuge sind gar nicht so einfach zu ersetzen. Space Drive gibt es für 12 und 24 Volt-Anwendungen. Wir können die Hardware und die Software anpassen, mit derselben Schnittstelle.“ Space Drive verfügt über eine Straßenzulassung nach ECE-R13 (Bremse) und ECE-R79 (Lenkung). Mittlerweile ist das System seit fast 20 Jahren im Einsatz, mit über 9.000 verbauten Systemen und über einer Milliarde auf öffentlichen Straßen gefahrenen Kilometern.
Neben autonomen Lösungen für Spezialfahrzeuge im LKW-Bereich oder die Ausstattung von Prototypen ist der Anwendungshorizont noch deutlich größer, egal ob autonom, ferngesteuert (Remote) oder bei Platooning-Anwendungen, also der Parallelbetrieb von mehreren Fahrzeugen mit nur einem bemannten Führungsfahrzeug. Ein Beispiel ist beispielsweise der Einsatz von Schneeräumgeräten auf Flughäfen. Speditionshöfe könnten deutlich effizienter arbeiten, wenn Tanken, Waschen und Beladen der Fahrzeuge teleoperiert erfolgt.
Tier 2 Zulieferer, wie beispielsweise Sensorhersteller, können Funktionsmuster und Prototypen mit Hilfe von Space Drive bereits heute bei Projekten realisieren „So können die Hersteller Zeit sparen und schon jetzt die Fahrzeuge umrüsten, damit die Entwickler Autonomer Systeme Ihre Hausaufgaben machen können. Die Entwicklung kann so im Vorfeld erheblich beschleunigt werden”, sagt Gramenske. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Reintegration am Arbeitsplatz, zum Beispiel nach einem Unfall.
Die Entwicklung von Rolling Chassis-Anwendungen, eine modulare Plattform für neue Mobilitätskonzepte ist ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld für fahrerlose Mobilitätslösungen für den Personen- oder Güter-Transport oder für Sonderanwendungen in der Klein- und Großserie.
Erstmals ist Schaeffler Paravan Aussteller auf der IAA-Transportation in Hannover und präsentiert innovative Lösungen für die Transport- und Logistikbranche. Im Fokus stehen Chassis-Komponenten mit dem Focus auf elektronische Drive- bzw. Steer-by-Wire Lösungen. Besuchen Sie uns auf dem Messestand von Schaeffler in Halle 12, Stand B37.
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Marcus Puknatis
Head of Marketing